Pressemitteilung:
Fast die Hälfte weniger Urlaubsreisen im Jahr 2020; Rückgänge bei Reisen ins Ausland deutlich höher als bei Inlandsreisen
Wien, 2021
"Die Corona-Pandemie hat die Reisemöglichkeiten der österreichischen Bevölkerung ausgebremst: Im Jahr 2020 wurden um fast die Hälfte weniger Urlaubsreisen unternommen als im Jahr zuvor. Auslandsurlaube sind dabei um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, Inlandsurlaubsreisen hingegen nur um ein Fünftel", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Anzahl der Urlaubsreisenden (ab 15 Jahren) reduzierte
sich um mehr als ein Fünftel
Die Anzahl der durchgeführten Haupturlaubsreisen
mit mindestens vier Nächtigungen reduzierte sich um die Hälfte
Auslandsurlaubsreisen reduzierten sich um mehr als zwei Drittel, Inlandsurlaubsreisen um ein Fünftel
Aufgrund der Reisebeschränkungen zur Eindämmung
der COVID
Die meisten Auslandsurlaubsreisen gingen 2020 nach Deutschland
Für das Jahr 2020 wurden 0,8 Mio. Urlaubsreisen nach Deutschland registriert, damit gingen erstmals die meisten Auslandsurlaube nach Deutschland. 0,7 Mio. Urlaubsreisen führten nach Italien und 0,2 Mio. nach Kroatien. Der Anteil der Deutschlandurlaube an allen Auslandsreisen stieg um 7,0 Prozentpunkte (Anteil 2020: 23,6%; 2019: 16,6%), der Anteil der Italienreisen erhöhte sich hingegen um lediglich 0,7 Prozentpunkte (Anteil an allen Auslandsurlaubsreisen 2020: 21,6%, 2019: 20,9%) und der Anteil der Kroatienreisen ging im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte zurück (Anteil 2020: 7,1%; 2019: 9,6%).
Ein Viertel weniger Urlaubsreisende im Sommer 2020; Österreichurlaub beliebt
Auch der Sommer 2020 war von Reiseeinschränkungen
geprägt: Insgesamt reduzierte sich die Anzahl der Urlaubsreisenden
im Zeitraum Juli, August und September 2020 im Vergleich zum 3. Quartal
2019 um fast ein Viertel
Jede dritte Urlaubsreise zu Verwandten- und Bekannten
Das wichtigste Reisemotiv der österreichischen Wohnbevölkerung
2020 war der Verwandten- und Bekanntenbesuch (2020: 33,5%, 2019: 25,5%);
an zweiter bzw. dritter Stelle folgten Aktivurlaub
Hotels und ähnliche Betriebe wurden auch bei Urlaubsreisen 2020 am häufigsten als Unterkunftsart gewählt (42,8%), büßten dennoch Anteile (2019: 54,2%) zugunsten der unentgeltlichen Unterkünfte bei Freunden, Verwandten, Bekannten bzw. am Zweitwohnsitz (39,8%, 2019: 28,5%) ein.
Signifikante Änderungen ergaben sich auch beim Modalsplit: Mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen wurden mit dem Pkw durchgeführt (2020: 77,1%, 2019: 63,9%), der Anteil der Urlaubsreisen mit dem Flugzeug ging auf 6,5% – und damit auf das Niveau der 1980er-Jahre – zurück (2019: 19,7%).
3,0 Mio. Nichtreisende im Jahr 2020, Sicherheitsbedenken an erster Stelle
2020 wurden wieder die Gründe für das Nichtreisen erhoben, wobei von den rund 3,0 Mio. Nichtreisenden auch mehr als ein Grund genannt werden konnte. Erstmals wurden am häufigsten Sicherheitsbedenken (48,9% der Nennungen; 2019: 6,6%) von den Befragten genannt. Fast die Hälfte (44,3%) der Nennungen entfiel, wie schon in den Vorjahren, auf "keine Beweggründe zum Verreisen" (2019: 45,5%). Ein Viertel (25,3%) der genannten Gründe betrafen "gesundheitliche Gründe oder eingeschränkte Mobilität" (2019: 29,4%), 17,6% "Zeitmangel aufgrund beruflicher Verpflichtungen" (2019: 24,4%), 15,2% "Zeitmangel aufgrund familiärer Verpflichtungen" (2019: 26,6%) und nur mehr 12,1% "finanzielle Gründe" (2019: 23,4%).
Weitere Informationen zu den Reisegewohnheiten der in Österreich wohnhaften Personen finden Sie auf unserer Webseite sowie in der Publikation "Urlaubs- und Geschäftsreisen 2020" (PDF, 1 MB).
Methodische
Informationen: Statistik Austria führt vierteljährlich Stichprobenerhebungen
durch, deren Ziel es ist, das nationale Reiseverhalten der in Österreich
wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren abzubilden. Jedes Quartal werden
im Rahmen dieser Erhebung rund
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
Dr. Peter LAIMER, Tel.:
Mag. Rebecka WURIAN, Tel.:
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