Pressemitteilung:
Austrian Recovery Barometer - Wirtschaft gelingt Turnaround im 2. Quartal 2021
Wien, 2021
"Österreichs Wirtschaft ist im 2. Quartal 2021 der Turnaround gelungen. Das BIP ist im Vergleich zum Vorjahresquartal erstmals seit Beginn der Corona-Krise gestiegen, und zwar um ganze 12,0%. Damit liegt die Wirtschaftsleistung Österreichs insgesamt bereits bei 97,6% des Vorkrisenniveaus, bezogen auf das 2. Quartal 2019. Viele Bereiche der Wirtschaft haben die Krise inzwischen deutlich hinter sich gelassen, so z. B. Industrie und insbesondere Bau, Banken und Versicherungen sowie der Handel. Beherbergung und Gastronomie haben hingegen noch einen weiten Weg aus der Krise vor sich: Hier lag die Wertschöpfung im Vergleich zum Vorkrisenniveau bei 47,7%", erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas im Rahmen der zweiten "Austrian Recovery Barometer"-Pressekonferenz. Vierteljährlich bietet Statistik Austria mit diesem Format einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs auf dem Weg aus der Corona-Krise. Zentrale Größe ist das Barometer, welches für verschiedene Indikatoren (z. B. BIP, Beschäftigung, Tourismus, Außenhandel) anzeigt, in welchem Ausmaß das Vorkrisenniveau erreicht ist (verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 2019).
Kräftiger Anstieg der Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2021
Nach durchwegs starken Rückgängen der Wirtschaftsleistung
in den Vorquartalen (Q2 2020:
Konjunktur-Frühschätzung für Industrie und Bau bereits über Vorkrisenniveau
Weiter in Richtung wirtschaftlicher Erholung zeigen
die Konjunktur-Frühschätzer für die Bereiche Industrie und Bau im
Juli 2021. Der Umsatzindex dieser Bereiche legt sowohl für die Industrie
Außenhandel besonders seit März 2021 mit starker Erholung
Der Außenhandel mit Deutschland erzielte von Jänner
bis Mai 2021 mit einem Plus von fast 18% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
den höchsten wertmäßigen Exportzuwachs. Bei den Produkten gehörten
Straßenfahrzeuge zu den Exportschlagern mit den höchsten Zuwächsen
Deutliche Entspannung am Arbeitsmarkt
Die Beschäftigtenverhältnisse sind laut Dachverband
der Sozialversicherungsträger im Juni 2021 um rund 4% und im Juli 2021
um knapp 3% gegenüber den Vorjahresmonaten gestiegen. Die Beschäftigung
im Juli 2021 liegt damit erstmalig wieder auf dem Vorkrisenniveau (Juli
2019), wobei hier auch weiterhin die Kurzarbeit eine Rolle spielt. Eine
Entspannung ist auch bei den Arbeitslosenzahlen zu vermerken: Im August
2021 waren insgesamt
Die offenen Stellen erreichten im 2. Quartal 2021
mit insgesamt
Allerdings bestehen am Arbeitsmarkt weiterhin besondere Herausforderungen: Insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und wurde durch die Corona-Krise verschärft. Im August 2021 ist die Zahl der Personen mit einer seit mind. zwölf Monaten durchgehend bestehenden AMS-Vormerkung im Vergleich zum Vorkrisenniveau (August 2019) um rund 58% erhöht. Auch wenn seit Sommerbeginn erste positive Tendenzen zu erkennen sind, bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit hoch.
Erste Hälfte der Sommersaison 2021 noch um ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau, im Juli mehr inländische Gästenächtigungen
Die bisherige Tourismus-Sommersaison (Mai bis Juli 2021)
erreichte 25,8 Mio. Nächtigungen und ist damit um ein Fünftel
Im Juli 2021 wurden 15,44 Mio. Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben gemeldet. Gegenüber Juli 2020 sind die Nächtigungen somit um 0,8% leicht gesunken und liegen noch um 17,7% unter dem Vorkrisenniveau von Juli 2019. Die Nächtigungen ausländischer Gäste blieben um 28,6% unter dem Ergebnis von Juli 2019, während jene der inländischen Gäste um 13,7% darüber liegen. Die inländischen Nächtigungen übertrafen erstmals sowohl im aktuellen wie im Juli des Vorjahres die 5-Millionen-Marke (5,5 bzw. 5,6 Mio.).
Luftfahrt: Frachtverkehr im Juli 2021 weiterhin beinahe auf Vorkrisenniveau, Passagieraufkommen bei fast 45%
Im Juli 2021 lag der Frachtverkehr auf den sechs österreichischen Flughäfen mit 95,7% nahezu auf Vorkrisenniveau (Juli 2019). Das Passagieraufkommen erreichte hingegen nur 44,6% des Vorkrisenniveaus. Allerdings ist im Vergleich zum Vormonat eine Erholung aufgrund verstärkter Sommerreisen erkennbar: Im Juni 2021 hatte das Passagieraufkommen noch bei 22,5% des Vorkrisenniveaus (Juni 2019) gelegen, das Frachtaufkommen bei 89,8%.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Eine Aufzeichnung des Online-Pressegespräch vom 2. September 2021 steht auf Youtube zur Verfügung. Die Präsentation zum Pressegespräch ist als PDF (1 MB) verfügbar
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