Pressemitteilung:
Rekordtief bei Verkehrstoten im 1. Halbjahr 2021; Höchststand bei verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern
Wien, 2021
Lockdowns spiegeln sich in den Unfallzahlen wider
Im April 2021, während des verschärften Lockdowns
in Wien und Niederösterreich, sank die Zahl der Verunglückten um je
37% im Vergleich zum entsprechenden Vorkrisenmonat April 2019. In den
restlichen Bundesländern, in denen "Lockdown light" galt,
lagen die Rückgänge hingegen nur zwischen 7% und 30%. Im Gegensatz
dazu stieg im "Lockdown-freien" Juni 2021 die Zahl der Verunglückten
stark an und lag mit
Noch nie so viele verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer; fast die Hälfte bei Alleinunfällen
Nachdem bereits im Jahr 2020 bei der Anzahl verunglückter
Radfahrerinnen und Radfahrer Rekordwerte verzeichnet wurden, setzte
sich dieser Trend fort: Im 1. Halbjahr 2021 verunglückten
Das Durchschnittsalter der verunglückten E-Bike-Fahrerinnen und –fahrer lag bei 50 Jahren, wobei dieses in den vergangenen Jahren kontinuierlich sank, von 58 Jahren im 1. Halbjahr 2018 auf 54 Jahre im 1. Halbjahr 2020. Im Vergleich dazu lag das Durchschnittsalter der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer ohne Antrieb im 1. Halbjahr 2021 bei 44 Jahren (siehe Tabelle 3).
44% der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer waren im 1. Halbjahr 2021 auf Alleinunfälle zurückzuführen. Neben den sechs Getöteten bei Alleinunfällen, waren weitere sieben getötete Radfahrerinnen und Radfahrer für den Unfall verantwortlich. Somit waren insgesamt 57% der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer Hauptunfallverursacher.
257 Lenkerinnen und Lenker von Fahrrädern waren im 1. Halbjahr 2021 alkoholisiert in einen Verkehrsunfall verwickelt. Damit waren 5,8% aller an einem Unfall beteiligten Radlenkerinnen und -lenker alkoholisiert, bei den E-Bikes waren es sogar 7,6% aller Lenkerinnen und Lenker. Der Anteil lag somit deutlich höher als bei anderen Verkehrsarten (Pkw: 3,8%, Motorräder: 1,7%).
Detaillierte Ergebnisse sowie zusätzliche Informationen finden Sie im "Schnellbericht" (mit weiterführenden Beschreibungen und Tabellen) und auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria erstellt und veröffentlicht
seit 1961 die Statistik der Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden.
Die Verkehrsunfälle werden durch die Polizeiorgane elektronisch erfasst
und über ein Webservice an Statistik Austria übermittelt. Die aktuell
veröffentlichten Halbjahresergebnisse sind bis zum Vorliegen der endgültigen
Jahresergebnisse als vorläufig zu betrachten, da nachträglich bekannt
gewordene Änderungen der Unfalldaten (z. B. nachträgliche Verletzungsanzeigen)
durch das Bundesministerium für Inneres bzw. die Polizeiorgane noch
möglich sind.
Ein Straßenverkehrsunfall mit
Personenschaden liegt vor, wenn infolge des Straßenverkehrs
auf Straßen mit öffentlichem Verkehr Personen verletzt oder getötet
wurden und daran zumindest ein in Bewegung befindliches Fahrzeug beteiligt
war.
Als Verunglückte zählen Personen,
die bei und in Folge eines Unfalles verletzt oder getötet wurden.
Als Verkehrstote gelten Personen, die
entweder am Unfallort oder innerhalb von 30 Tagen, gerechnet ab dem Unfallereignis,
an den Unfallfolgen verstorben sind.
Die Verkehrsart Fahrrad umfasst ebenso
Elektrofahrräder und Elektro-Scooter.
Eine Lenkerin bzw. ein Lenker eines Fahrrads
gilt als alkoholisiert, wenn eine Beeinträchtigung
durch Alkohol gemäß StVO festgestellt wurde (Alkoholisierungsgrad
von größer oder gleich 0,8 Promille im Blut).
Die Angaben zum vermutlichen Hauptunfallverursacher
erfolgen nach Einschätzung der Polizeiorgane, welche die Erhebung des
Unfalles vornehmen.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
DI Brigitte ALLEX, Tel.:
Mag. Stefan Ortner, Tel.:
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presse@statistik.gv.at
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