Pressemitteilung:
Produktion tierischer Erzeugnisse 2020 weiterhin hoch, Verbrauch von Fleisch und Eiern rückläufig
Wien, 2021
Produktion tierischer Lebensmittel 2020 unverändert hoch
Österreichs landwirtschaftliche Betriebe produzierten
2020 3,85 Mio. t Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch
Für die Ernährung im Inland
standen 2020 insgesamt
Der Selbstversorgungsgrad – der angibt, inwieweit die heimische Produktion in der Lage ist, den inländischen Bedarf abzudecken – erreichte für Trinkmilch (einschl. Joghurt) 177%, für Rind- und Kalbfleisch 145%, für Käse (einschließlich Schmelzkäse) 111% und für Schweinefleisch 106%. Bei den folgenden Produkten lag der Selbstversorgungsgrad unter 100%, d. h. der Bedarf konnte nicht zur Gänze aus heimischer Produktion gedeckt werden: Eier (90%), Geflügelfleisch (77%), Butter (73%) sowie Fisch (7%).
Der errechnete Pro-Kopf-Verbrauch lag 2020 bei 83,1 kg Milch, 23,9 kg Käse, 5,3 kg Butter, 236 Eiern und 90,8 kg Fleisch. Nicht alles davon landete auf dem Teller – so wurden nur 60,5 kg Fleisch gegessen; 2019 waren es 62,6 kg (siehe Tabelle). Das restliche Drittel des Pro-Kopf-Verbrauchs entfiel z. B. auf Knochen oder wurde zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet.
Importe zur Deckung
des Inlandsbedarfs gab es bei Fleisch
Agraraußenhandelsvolumen weiterhin steigend
Gegenüber 2019 erhöhte sich das Agraraußenhandelsvolumen (sowohl pflanzlicher als auch tierischer Produkte) von 25,0 Mrd. auf 25,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 8,9% am gesamten Außenhandelsvolumen, das sich 2020 auf 287,0 Mrd. Euro belief. Der Wert der Agrarimporte stieg von 12,7 Mrd. auf 12,8 Mrd. Euro, jener der Exporte von 12,3 Mrd. auf 12,7 Mrd. Euro. Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem Anteil von 82% der Importe und 73% der Exporte.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Versorgungsbilanzen finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Die Versorgungsbilanzen stellen eine
Zusammenschau quantitativer und qualitativer Informationen über die
Landwirtschaft und den Nahrungsmittelsektor dar. Um die Gesamtheit eines
Produktes zu erfassen, berücksichtigt die Versorgungsbilanz eines landwirtschaftlichen
Grunderzeugnisses (z. B. Getreide und Zucker) auch die wichtigsten Verarbeitungsprodukte
(z. B. Mehl, Stärke und zuckerhaltige Waren) – vorausgesetzt, dass
diese nicht Gegenstand eigener Bilanzen sind. Nur so ist es möglich,
eine Gesamtübersicht über den Außenhandel und die Versorgung mit
einem Produkt zu bekommen.
Die Versorgungsbilanzen werden unter Berücksichtigung der nationalen
Gegebenheiten (Produktions- und Vermarktungsstrukturen der Landwirtschaft
und des Nahrungsmittelsektors, differenzierte Datenlage und -verfügbarkeit,
Ermittlung und Anwendung technischer Koeffizienten in Detailbilanzen,
außenhandels-technische Vorgaben etc.) für die wichtigsten Nahrungs-
und Futtermittel berechnet. Sie werden in produkt-spezifischen Detailbilanzen
als Aufkommens- und Verwendungsrechnung publiziert.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
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