Pressemitteilung: 12.455-046/21
Wien, 2021-03-02 –
Mit 2,40 Mio. Hektolitern (hl) lag die
Weinernte im Jahr 2020 (Stichtag 30. November) laut Statistik Austria um
3% über der Erntemenge des Vorjahres
und leicht über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (+2%).
Die Weißweinproduktion blieb mit 1,65 Mio. hl weitgehend auf dem Niveau
von 2019 (+1%; +3% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt), bei Rotwein
stieg die Ernte gegenüber 2019 um 7% auf 751.600 hl und lag damit im
Fünfjahresschnitt.
Einem milden und trockenen Winter folgten ein sonniger,
äußerst trockener April und ein sehr feuchter Mai. Die Rebblüte fand
innerhalb der üblichen Zeiträume statt. Der Sommer war gekennzeichnet
von einer Abfolge sonniger und regnerischer Phasen ohne große Temperaturextreme.
Lokale Hagelunwetter verursachten vor allem in der Wachau, im Kremstal
und im Traisental einige Schäden. Herausfordernd für die Winzerinnen
und Winzer gestaltete sich der September, der einerseits viele Sonnenstunden,
in vielen Gebieten aber auch andauernde Starkregen mit sich brachte,
sodass sich die Lese von Anfang September bis Ende Oktober erstreckte.
Hohe Zuwächse im Burgenland
Die Weinernte im Burgenland
belief sich dank günstiger Witterungsverhältnisse auf insgesamt 618.100 hl.
Das entspricht einem Plus von 9% im Vergleich zu 2019 (±0% zum Fünfjahresschnitt).
Zuwächse gab es in allen Regionen, am deutlichsten fiel der Anstieg
mit +17% im Mittelburgenland aus. In Summe profitierten besonders Rotweine
von den Witterungsbedingungen (355.300 hl, +14% zu 2019), aber auch Weißweine
wiesen mit 262.800 hl ein Plus von 4% im Vergleich zum Vorjahr auf.
Niederösterreich
erreichte mit 1,51 Mio. hl eine durchschnittliche Weinernte (±0% zum
Fünfjahresschnitt), die Erntemenge von 2019 wurde um 2% übertroffen.
Auf Weißweine entfielen 1.170.900 hl (+1% zu 2019) und auf Rotweine
341.400 hl (+4% zu 2019). Während das Weinviertel, auf das rund die
Hälfte der Weinfläche des Bundeslandes entfällt, mit 903.600 hl ein
Plus von 11% gegenüber 2019 erzielte, blieb die Weinernte in den meisten
anderen Weinbaugebieten unter dem Vorjahresniveau. Hohe Verluste aufgrund
von Hagelunwettern gab es in der Wachau (-31% zu 2019), aber auch im
Kremstal (-11% zu 2019).
In der Steiermark
fiel die Ernte ähnlich hoch aus wie 2019 (-1%). Mit einer Menge von
238.600 hl wurde im Vergleich zum Fünfjahresschnitt ein Plus von 15%
erzielt. Das Weinbaugebiet Südsteiermark verzeichnete eine um 5% höhere
Weinernte als 2019, während im Vulkanland (-5%) und der Weststeiermark
(-10%) die Erntemengen gegenüber dem Vorjahr zurückgingen.
In Wien wurden 25.300 hl
Wein geerntet, was in etwa dem Fünfjahresschnitt entsprach (-1%) und
gegenüber 2019 eine Zunahme von 3% bedeutete.
2,21 Millionen Hektoliter Qualitäts- und Prädikatswein
Im Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts-
und Prädikatsweinen mit 2,21 Mio. hl um 4% mehr als 2019 zur
Verfügung (+1% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Der Anstieg fiel
für rote Qualitäts- und Prädikatsweine (685.200 hl; +9% zu 2019) etwas
höher aus als für hochqualitative Weißweine (1,53 Mio. hl; +1% zu
2019). Im Segment Wein/Landwein (inkl.
Sortenwein und Sturm) wurde mit 151.400 hl ein Minus von 1% verglichen
mit dem Vorjahr verzeichnet (+20% zum Fünfjahresschnitt). Dabei stieg
das Volumen an weißem Wein/Landwein um 2% an, während das Volumen
an rotem Wein/Landwein um 8% zurückging.
Weinbestand 2020 bleibt aufgrund von Absatzausfällen
hoch
Der Weinbestand 2020
(Stichtag 31. Juli) belief sich auf 2,93 Mio. hl und blieb trotz einer
durchschnittlichen Ernte im Vorjahr das zweite Jahr in Folge auf sehr
hohem Niveau (+14% zum Fünfjahresmittel, -2% zu 2019). Verantwortlich
dafür dürften coronabedingte Absatzausfälle, vor allem in der Gastronomie
und bei Veranstaltungen, sein. Der österreichweite Bestand an Weißwein
blieb mit 1,72 Mio. hl. auf Vorjahresniveau (±0% zu 2019), der Bestand
an Rotwein nahm um 4% auf 1,21 Mio. hl ab.
Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven
auf 2,35 Mio. hl (-3% zu 2019) ab. Der Bestand an weißem Qualitäts-
und Prädikatswein belief sich auf 1,33 Mio. hl (-2%), an rotem auf 1,02 Mio.
hl (-5%).
Wein/Landwein (inklusive Rebsortenwein und Sturm)
verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Lagerzuwachs von 6% auf 313.200 hl.
Das Wein/Landweinlager setzte sich aus 212.900 hl Weißwein (+9% zu 2019)
sowie 100.200 hl Rotwein (±0% zu 2019) zusammen.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das endgültige Ergebnis der Weinernte
und des Weinbestandes (Sekundärstatistik) basiert auf den jährlichen
Weinernte- und Weinbestandsmeldungen der Weinerzeuger und Weinhändler,
die an das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
übermittelt werden (gem. BGBl.I – Nr. 111/2009, Weingesetz 2009).
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
DI Dr. Sandra LEBERSORGER, Tel.: +43 1 71128-7955 bzw. sandra.lebersorger@statistik.gv.at
und
Mag. Renate BADER, Tel.: +43 1 71128-7253 bzw. renate.bader@statistik.gv.at
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Letzte Änderung am 02.03.2021