Wohnen ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen und
bindet einen großen Teil des Haushaltseinkommens. Die Wohnsituation
sowie die Wohnkosten der Privathaushalte stellen wichtige Informationen
über die wirtschaftliche und soziale Lage eines Landes dar; ebenso
ist der Umfang neu geschaffenen sowie bereits vorhandenen Wohnraumes
eine zentrale Kenngröße. Der Bereich „Wohnen“ umfasst Statistiken,
die auf der Mikrozensus-Wohnungserhebung, EU-SILC, der Gebäude- und
Wohnungszählung sowie der Baumaßnahmen- und Wohnbaukostenstatistik
basieren.
Die Wohnsituation
bzw. die Wohnverhältnisse der Privathaushalte in Österreich werden
anhand verschiedener Indikatoren erfasst. Dazu zählen allen voran die
wohnrechtliche Situation der Haushalte sowie die Wohnungsgröße. Zu
den erhobenen Ausstattungsmerkmalen der Wohnungen gehört neben sanitären
Einrichtungen auch die Heizungsart. Die Ergebnisse basieren in erster
Linie auf der Mikrozensus-Wohnungserhebung.
Die Haushalte müssen einen nicht unwesentlichen Teil ihres Einkommens
für die Wohnkosten
aufwenden. Im Rahmen der Mikrozensus-Wohnungserhebung werden die Nettomieten
sowie Betriebskosten
der Hauptmietwohnungen erhoben. Diese fließen in die Berechnung des
Verbraucherpreisindex ein und stellen somit eine wichtige Grundlage
für die Preisentwicklung dar. EU-SILC liefert Informationen zu den
Wohnkosten für alle Rechtsverhältnisse – also neben Mietkosten etwa
auch Energiekosten und Zinsanteile für Kreditrückzahlungen. Aussagen
über die Wohnkostenbelastung der Haushalte sind auf dieser Basis möglich.
Die Schaffung von Gebäuden und Wohnungen wirkt sich bereits in der
Planungs- und Vorbereitungsphase auf die Konjunktur aus und gibt somit
Auskunft über die Wirtschaftsentwicklung eines Landes. Daher berücksichtigt
Eurostat bei der Berechnung der Konjunkturstatistiken Daten über Baubewilligungen
und über bewilligte Bruttogeschoßflächen.
Der Bestand
an Wohnungen und Gebäuden gibt einerseits Aufschluss über den Nettozugang
und andererseits über die langfristige und qualitative Erneuerung von
Gebäuden und Wohnungen. Außerdem können Informationen über die Versorgung
von Haushalten und anderen Wirtschaftssubjekten abgeleitet werden. Bis
2001 wurde der Bestand im Rahmen der Volkszählung (Häuser- und Wohnungszählung
bzw. Gebäude- und Wohnungszählung) in Zehnjahresintervallen unter
Einsatz von Fragebögen erhoben. Mit Stichtag 31. Oktober 2011 hat nun
erstmals eine registerbasierte Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung
(Registerzählung 2011) stattgefunden. Als Grundlage für die Gebäude-
und Wohnungszählung 2011 diente das im Jahr 2004 errichtete Gebäude-
und Wohnungsregister (GWR).
1)
Häuser- und Wohnungszählung vom 15.05.1991. 2)
Gebäude- und Wohnungszählung vom 15.05.2001. 3)
Registerzählung vom 31.10.2011. 4)
Zeitreihenbruch aufgrund Erhebungsumstellung im Jahr 2021. 5) Werte wurden am 17.03.2022 revidiert.