Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben aller privaten Haushalte
betragen
In den Haushaltsausgaben sind sämtliche Ausgaben
aller Haushalte enthalten, unabhängig von der Haushaltsgröße, d.h.
von Einpersonenhaushalten bis hin zu sehr großen Haushalten. Einen
direkten Vergleich der Ausgaben unterschiedlich großer und verschieden
zusammengesetzter Haushalte ermöglichen die Äquivalenzausgaben („gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben“): Sie
betragen im Schnitt
Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Ausgaben nicht zwangsläufig aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden, sondern dabei auch Sonderzahlungen, wie das 13. oder 14. Monatsgehalt oder etwaige Belohnungen, etwa zu Weihnachten, eine Rolle spielen. Insbesondere größere Anschaffungen (z.B. ein Auto) werden wohl häufig durch andere Geldquellen, wie Erspartes, Vermögen, Schenkungen oder Erbschaften, Abfertigungen aber auch durch Kredite oder Ratenzahlungen, finanziert.
Der Vergleich der Ergebnisse der Konsumerhebung 2019/20
mit der Erhebung 2014/15 zeigt bei den durchschnittlichen monatlichen
Haushaltsausgaben einen Anstieg von
Covid
Etwa ein Viertel der Befragungszeit der Konsumerhebung
2019/20 fiel in den ersten coronabedingten Lockdown im Frühjahr 2020.
Ab Mitte März 2020 haben
Ein Vergleich der durchschnittlichen Ausgaben bis Mitte März 2020 mit jenen ab Mitte März 2020 ist nur für jene Ausgabengruppen sinnvoll, die einem bestimmten Zeitraum zugeordnet werden können, also jene Ausgaben, die vom Haushalt in einem bestimmten Buchführungszeitraum in das Haushaltsbuch eingetragen wurden. So können die Ausgaben für Ernährung, Getränke, Bekleidung und jene in Restaurants bzw. Cafés auf Hauptgruppenebene verglichen werden; in den anderen Kategorien ist eine Gegenüberstellung einzelner Ausgabenunterpositionen möglich. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass einige Ausgabenpositionen stark saisonal abhängig sind und die unterschiedlichen Ausgaben daher weniger an der Covid-Periode als an der entsprechenden Jahreszeit festzumachen sind.
Einige Trends sind jedoch in den Ergebnissen gut erkennbar:
So sind die Ausgaben für Ernährung, alkoholfrei Getränke im Schnitt
ab Mitte März 2020 um knapp 11% höher als im Jahresdurchschnitt, Ausgaben
in der Gastronomie hingegen um 56% niedriger. Innerhalb dieser Gruppe
zeigen lediglich Ausgaben für Speisen und Getränke die geliefert werden
ein Plus von 44,5%. Auch die durchschnittlichen Haushaltsausgaben für
Bekleidung
Haushalte in ländlichen Gebieten (Gemeinden bis
Die äquivalisierten Ausgaben, also jene Werte, die
die unterschiedliche Haushaltsgröße und -zusammensetzung berücksichtigen,
zeigen ein etwas anderes Bild: Haushalte in Regionen unter
Innerhalb der Ausgabenstruktur zeigen sich im Bereich „Verkehr“ die deutlichsten Unterschiede zwischen Haushalten im urbanen und ländlichen Raum. Nicht zuletzt aufgrund der höheren Kfz-Dichte geben Haushalte in ländlichen Gebieten mit 573 Euro pro Haushalt beinahe doppelt so viel für Anschaffung, Erhalt und Versicherung der Fahrzeuge aus als Haushalte in Wien (291 Euro). Umgekehrt verhalten sich die Ausgaben im Bereich öffentlicher Verkehr: Durchschnittlich 65 Euro geben Wiener Haushalte monatlich dafür aus und damit dreimal so viel wie Haushalte in ländlichen Regionen (22 Euro) und immer noch doppelt so viel wie der Durchschnitt aller Haushalte (35 Euro).
Die Stichprobe für die Konsumerhebung 2019/20 wurde repräsentativ für Österreich gezogen. Durch die Hochrechnung werden die Ergebnisse für die Verteilung auf die Grundgesamtheit geschätzt. Diese Schätzungen unterliegen Zufallsschwankungen. Da Ergebnisse auf Bundesländerebene eine höhere Schwankungsbreite aufweisen, müssen bei der Interpretation der Werte und etwaiger Differenzen zu früheren Erhebungen immer die Stichprobengröße und der daraus resultierende Stichprobenfehler berücksichtigt werden. Je kleiner die untersuchten Gruppen, desto ungenauer sind die auf die Grundgesamtheit hochgerechneten Werte. Aufgrund der Schwankungsbreiten kann bei Bundesländerergebnissen keine Rangfolge abgelesen werden.
Die Verbrauchsausgaben umfassen sämtliche Ausgaben der privaten Haushalte – sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen – unabhängig von Verbrauch oder Inanspruchnahme. Neben laufenden Ausgaben, etwa für Wohnen, Ernährung oder Körperpflege, sind darin auch jene für größere und große Anschaffungen, beispielsweise eine Waschmaschine oder ein Auto enthalten. Bedingt durch den einjährigen Erhebungszeitraum ist zudem gewährleistet, dass auch saisonabhängige Ausgaben (z.B. Gartenartikel im Frühjahr, Winterschuhe) sowie Ausgaben für bestimmte Anlässe, etwa vor Weihnachten oder zu Schulbeginn, erfasst werden.
Zu den Verbrauchsausgaben zählen außerdem Naturalentnahmen aus dem eigenen Garten und/oder Betrieb. Darunter sind einerseits für den Eigenbedarf selbst erzeugte Konsumgüter, andererseits Sachbezüge (Deputate) zu verstehen. Zusätzlich sind in den Verbrauchsausgaben sogenannte imputierte Mietwerte enthalten, die – auf internationale Empfehlung hin – für Erstwohnungen errechnet werden, für die keine realen Mietausgaben existieren (Haus- oder Wohnungseigentum, mietfreie Objekte). Damit wird die Nutzung einer Wohnung durch den Eigentümer bzw. die Eigentümerin als Dienstleistung für den Eigenverbrauch eingestuft, während Investitionen (wie z.B. ein Haus- oder Wohnungskauf oder Ausgaben für die Errichtung von Gebäuden) nicht berücksichtigt werden. Durch die „unterstellten“ Mieten wird ein Vergleich des Wohnungsaufwands zwischen Haushalten mit unterschiedlichen Wohnformen (Eigentum/Nicht-Eigentum) möglich.
Die Verbrauchsausgaben setzen sich also zusammen aus:
Nicht dazu zählen
hingegen:
Zur Darstellung der Ausgabenstruktur wird die Ausgabenklassifikation COICOP (Classification of Individual Consumption by Purpose) herangezogen. Diese Nomenklatur besteht aus insgesamt 12 Hauptgruppen und – in der österreichischen Version – aus insgesamt 6 Hierarchieebenen, die den nationalen Anforderungen von H/VPI und VGR angepasst wurden.
Wie viel ein Haushalt ausgibt hängt in erster Linie von der Anzahl, aber auch dem Alter der darin lebenden Personen ab. Um Haushalte unterschiedlicher Größe besser vergleichen zu können, werden „gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben“, sogenannte Äquivalenzausgaben, berechnet.
In Mehrpersonenhaushalten können gewisse Einsparungseffekte angenommen werden, vor allem bei Wohnungs- und Ernährungsausgaben und insbesondere dann, wenn es sich bei den weiteren Personen um Kinder handelt. Dementsprechend ist es nicht zweckmäßig, die Haushaltsaushaben durch die Anzahl der Haushaltsmitglieder zu dividieren. Ein Haushalt, der aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern besteht, wird in der Regel zwar mehr Geld für Lebensmittel aufwenden als ein Einpersonenhaushalt, wohl aber nicht viermal so viel. Daher werden bei der Berechnung der Äquivalenzausgaben den einzelnen Haushaltsmitgliedern - unterschiedlich für Erwachsene und Kinder - Gewichte zugewiesen, die den Mehrbedarf pro weiterer Person bewerten sollen.
In den Auswertungen der Konsumerhebung 2019/20 wird für die Berechnung der Äquivalenzausgaben die sogenannte EU-Skala (modified OECD-scale) herangezogen. Die erste erwachsene Person im Haushalt wird dabei als Referenz (Konsumäquivalent) betrachtet und erhält ein Gewicht von 1,0. Für jeden weiteren Erwachsenen steigt der unterstellte Bedarf um 0,5 Konsumäquivalente, Kinder unter 14 Jahren werden mit dem Faktor 0,3 gewichtet. Durch diese Berechnung wird unterstellt, dass mit zunehmender Haushaltsgröße und abhängig vom Alter der Kinder, eine Kostenersparnis im Haushalt durch gemeinsames Wirtschaften erzielt wird.
Die Konsumerhebung 2019/20 wurde als Stichprobenerhebung bei Privathaushalten konzipiert und von Ende Mai 2019 bis Mitte Juni 2020 durchgeführt. Die Mitwirkung der Haushalte war freiwillig, eine erfolgreiche Teilnahme wurde mit einem Einkaufsgutschein honoriert.
Ziel der Erhebung ist die möglichst detaillierte Erfassung sämtlicher Ausgaben eines Haushalts. Zufällig ausgewählte Haushalte wurden ersucht, 14 Tage lang ein Haushaltsbuch zu führen und zusätzlich Fragen zum Haushalt und den darin lebenden Personen zu beantworten.
Insgesamt konnte die Erhebung in
Um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erhalten wurden unterschiedliche Methoden zur Erfassung der Ausgaben, sowie der Haushalts- und Personeninformationen angewendet. Die Erhebungstools setzten sich aus einem Haushaltsbuch, Haushalts- und Personenfragbögen zusammen. Das Haushaltsbuch lag auch bei der Konsumerhebung 2019/20 sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form vor. Neben einer Desktop-Variante stand teilnehmenden Haushalten nun erstmals auch eine mobile Variante des Haushaltsbuchs zur Verfügung. Die Befragung vor und nach der 14-tägigen Haushaltsbuchführung konnte entweder ausschließlich persönlich mit einer Erhebungsperson, selbständig online oder zunächst persönlich und nach dem elektronischen Haushaltsbuch die zweite Befragung online durchgeführt werden.
11.03.2022 | Je größer der Haushalt, desto niedriger die Ausgaben pro Kopf | ![]() |
01.06.2021 | Monatliche Haushaltsausgaben liegen im Schnitt bei 3.250 Euro | ![]() |