Die Unfallursache Nummer eins bei tödlichen Straßenverkehrsunfällen in Österreich war im 1. Halbjahr 2020 nicht mehr, wie in den Jahren zuvor Unachtsamkeit bzw. Ablenkung, sondern nicht angepasste Geschwindigkeit. Insgesamt 55 Personen kamen im 1. Halbjahr 2020 aufgrund dieser Unfallursache ums Leben. Das sind um 7 Personen mehr als im Vergleichszeitraum 2019, obwohl im 1. Halbjahr 2020 insgesamt weniger Personen als im selben Zeitraum 2019 im Straßenverkehr tödlich verunglückten. Weitere Details finden Sie in unserer Pressemitteilung.
Im Jahr 2019 wurden in Österreich insgesamt 416 Menschen
bei Straßenverkehrsunfällen getötet. Die Anzahl der Verkehrstoten
stieg damit laut Statistik Austria erstmals seit 2015 wieder an und
war um 1,7% höher als noch 2018. Auch 16 Kinder – das entspricht
einer Steigerung von 13 Kindern bzw. 433% zum Vorjahr – wurden im
Jahr 2019 bei Unfällen im Straßenverkehr getötet. Die Zahl der Verkehrsunfälle
Verunglückten im Jahr 2018 noch drei Kinder (0–14
Jahre) tödlich, so waren es 2019 insgesamt 16, die im Straßenverkehr
ihr Leben verloren. Das ist der höchste Wert seit 2006. Im Vergleich
dazu starben 2017 acht, 2016 sieben Kinder auf Österreichs Straßen.
Sechs der 16 tödlich verunglückten Kinder starben als Fußgänger,
drei kamen als Pkw-Mitfahrer ums Leben. Jeweils zwei der unter 14-Jährigen
verunglückten tödlich auf einem Tretroller/Microscooter oder einem
Fahrrad, und je ein Kind kam auf einem Motorfahrrad, einem Traktor und
einem Transportkarren (Hoflader) ums Leben. Darüber hinaus wurden weitere
Allein auf dem Schulweg verunglückten 2019 vier Kinder (6–15 Jahre) tödlich. 2017 und 2018 wurden keine tödlichen Schulwegunfälle gemeldet, und auch 2015 und 2016 waren es mit jeweils einem tödlich verunglückten Schulkind deutlich weniger.
Von den 2019 in Österreich dokumentierten Verkehrsunfällen
mit
Die meisten tödlich Verunglückten verzeichneten
2019 die drei außer Wien bevölkerungsstärksten Bundesländer Niederösterreich
(101 Tote), Oberösterreich (87 Tote) und Steiermark (72Tote). Der deutlichste
Anstieg bei Verkehrstoten zeigt sich im Burgenland mit
Der im Jahr 2019 unfallstärkste Monat in Österreich war der Juni mit durchschnittlich 182 Verletzten und knapp zwei Toten pro Tag (56 Tote). Im Jänner und Februar, den beiden unfallschwächsten Monaten, kamen im Gegensatz dazu jeweils 20 Personen ums Leben. Für Fußgängerinnen und Fußgänger waren hingegen der November (13 Tote) und Dezember (9 Tote) besonders gefährlich.
Insgesamt 69 Fußgängerinnen und Fußgänger kamen 2019 auf Österreichs Straßen ums Leben, das ist im Vergleich zu 2018 (47 Personen) eine Zunahme von 47%. Um 25% erhöht hat sich auch die Zahl der getöteten Mopedlenker und -mitfahrer – von acht im Jahr 2018 auf zehn Personen 2019. Gegenüber 2018 sind auch die tödlich verunglückten Pkw-Insassen um 10,5% auf 200 gestiegen.
Rückläufig entwickelte sich hingegen 2019 die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Motorradlenker und -mitfahrer. Kamen von ihnen im Jahr 2018 noch 102 Personen ums Leben, so waren es im aktuellen Berichtsjahr 79, das sind um 23% weniger. Auch die Zahl der tödlich verunglückten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer (Fahrrad, Elektrofahrrad sowie Elektro-Scooter) nahm um 20% ab: 2019 wurden 33 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer getötet, 2018 waren es noch 41.